Brandschutz
Schutz für Leib, Leben und Gut
Immer häufiger sind in Europas Unternehmen von Brandkatastrophen betroffen. Zahlreiche Großbrände haben gezeigt, welche Folgen auftreten, wenn Brandverhütungsmaßnahmen unterlassen werden: Abgesehen von den Personenschäden haben 70 Prozent der von einer Brandkatastrophe betroffenen Unternehmen trotz Entschädigung, Konkurs anmelden müssen. In fast allen Fällen führten Unachtsamkeit oder nicht ordnungsgemäß durchgeführte Bauarbeiten zu Bränden.
So sind z.B. filigrane Stahlkonstruktionen mittlerweile fester Bestandteil der modernen Architektur und aus der Praxis nicht mehr wegzudenken. So eindrucksvoll derartige Konstruktionen mit ihren vollflächigen Glasfassaden auch sein mögen, haben sie doch alle einen entscheidenden Nachteil im Vergleich zum Stahlbetonbau:
Im Brandfall verliert Stahl oberhalb von ca. 500 °C seine Stabilität und seine Tragfähigkeit. Diese Stahltemperatur kann je nach Brandbelastung bereits nach ca. 5-10 Minuten erreicht werden und ein Zusammenbruch der gesamten Konstruktion ist dann häufig unvermeidlich! Es gilt nun, die Zeitspanne bis zum Zusammenbruch einer Stahlkonstruktion im Brandfall zur Rettung von Menschenleben und wertvollen Gütern möglichst lange hinauszuzögern.
In den Landesbauordnungen werden hierzu die entsprechenden Feuerwiderstandszeiten für bestimmte Bauwerke aus Stahl gefordert. Sie werden durch so genannte F-Klassen wie F 30, F 60 usw. definiert. F 30 bedeutet z. B., dass eine Stahlkonstruktion im Brandfall unter Normbedingungen mindestens 30 Minuten dem Feuer standhalten muss! Erreicht wird diese verzögerte Aufheizgeschwindigkeit des Stahls z. B. durch Beschichtung mit Dämmschichtbildenden Brandschutzbeschichtungen.
Es handelt sich dabei um Anstriche, deren Bestandteile im Brandfall unter Ausbildung eines festen mikroporösen Kohleschaums aufschäumen. Dieser Schaum schützt den darunter befindlichen Stahl, sodass die kritische Temperatur von 500 °C, je nach eingesetztem System, frühestens nach 30 Minuten erreicht wird.
In vielen Fällen hätten diese Dämmschichtbildenden Brandschutzbeschichtungen dadurch , die Auswirkungen des Brandes und somit auch die Schäden für Leib und Gut, deutlich gemindert.
Die Fa. KIENSCHERF bietet Ihnen hierzu verschiedene Systeme, sowohl auf Lösemittelbasis (speziell für den Außenbereich) als auch als komplett wasserbasierende Systeme an, um auch dem Wunsch nach umweltfreundlichen Systemen Rechnung zu tragen. Allen Systemen gemein, ist ihre hohe Wirtschaftlichkeit durch geringe Auftragstärken und gute Verarbeitbarkeit.
Hier noch einige relevante Informationen zum Thema Brandschutz.
Stichwörter:
Die Eigenschaften einer Brandschutzbeschichtung:
- Dünne Schichten (200µ – 2000µ)
- Transparenz und farbig möglich
- Entzündungsschutz bei brennbaren Substraten
- Rauchunterdrückung bei Polymeren
Anwendungsbereiche:
- Holzbrandschutz
- Stahlbrandschutz
- Kompositmaterialien
Wo liegen im Brandfall die Gefahren?
Viele Gebäude besitzen eine „Selbsttragende Stahlkonstruktion“. Hier liegt das Problem. Werden Stahlträger erhitzt, so verlieren diese ab ca. 500°C ihre Stabilität und Tragfähigkeit. Ein Gebäude mit tragenden Elementen aus Stahlträgern würde folglich zusammenstürzen wie ein Kartenhaus. Unisolierte (oder nicht beschichtete) Stahlträger erreichen diese Temperatur im Brandfall, je nach Brandlast schon nach 5 bis 10 Minuten!
Stahlträger mit einer Brandschutzbeschichtung können dagegen einem Brand deutlich länger, je nach Beschichtung im Stundenbereich (!), standhalten. Es gibt auch für Holz und andere Materialien entsprechende dämmschichtbildende Brandschutzbeschichtungen.
Wie werden Brandschutzbeschichtungen aufgebracht?
Die Brandschutzbeschichtung wird meistens im Airless-Verfahren (oder mit einem Pinsel in mehreren Schichten aufgetragen. Die Schichtdicke liegt üblicherweise im mm Bereich.
Wie wirkt eine Brandschutzbeschichtung im Brandfall?
Sobald die Temperatur einen bestimmten Wert übersteigt, laufen chemische Reaktionen in der Brandschutzbeschichtung ab, welche diese zum aufschäumen bringen. Deshalb werden diese Brandschutzbeschichtungen als Dämmschichtbildner bezeichnet. Meistens beginnt der Aufschäumprozess bei etwa 100°C.
Eine Schicht mit einem mm Dicke kann im Brandfall auf ca. 50 mm aufschäumen und bildet dadurch eine wirksame Hitzeisolierung. Die aufgeschäumte Schicht besteht aus mikroporösem „Kohleschaum“.
Diese Schicht zersetzt sich im Laufe des Brandes mit der Zeit, wodurch die isolierende Wirkung abnimmt. Einige dämmschichtbildende Brandschutzbeschichtungen isolieren im Brandfall über eine Stunde! (F90).
Was bedeutet F30 oder F 60?
Die dämmschichtbildenden Brandschutzbeschichtungen werden mit verschiedenen Normtests geprüft und anhand der Ergebnisse in Klassen eingeteilt. Klasse F 60 bedeutet beispielsweise, dass ein Stahlträger mit dieser Beschichtung unter Normbedingungen einem Brand mindestens 60 Minuten standhält.
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